Irische Stadt beschließt Smartphone-Verbot in Grundschulen

In der irischen Stadt Greystones haben Eltern und Vertreter der Grundschulen einen Smartphone-Verbotskodex verabschiedet, der den Verzicht auf Smartphones vereinbart.  Der freiwillige Pakt sieht vor, dass Kinder mindestens bis zum Eintritt in die weiterführende Schule keine Smartphones mehr benutzen dürfen – weder zu Hause noch in der Schule. Man hofft, dass die Anwendung dieses Pakts auf alle Kinder in der Region den Gruppenzwang eindämmt und das typische Argument „AADDA – Alle Anderen Dürfen Das Aber“ ins Leere laufen lässt.

Die Vereinbarung „No smartphone voluntary code“ ist eine Reaktion auf das veränderte Verhalten, die zunehmende Fixierung und Abhängigkeit von Netzdiensten und Social Media. „Es war der Fluch meines Lebens, ich habe meine Tochter verloren. Wenn es um Technologie geht, sitzen sie da wie Roboter, eingehüllt in diese Welt von TikTok oder was auch immer“ so eine Mutter. Rachel Harper, Direktorin der St. Patrick’s School, sagt, die Kindheit werde immer kürzer,  je früher Kinder in der virtuellen Welt verschwinden. Der Greystones-Pakt sei eine Reaktion auf Angstzustände von Kindern, die nur zum Teil auf die Anpassung an die Covid-Ära zurückzuführen seien, so Harper. Durch die Vereinbarung mit den Eltern gelte der Kodex als Schulregel, die die Eltern entlaste.  „Sie lieben es – jetzt können sie den Schulen die Schuld geben“.

Gesundheitsminister Stephen Donnelly empfiehlt, die Maßnahme landesweit einzuführen, um sicherzustellen, dass Kinder und Jugendliche nicht zum Ziel von Werbung und Manipulation werden und durch ihre Interaktion mit der digitalen Welt Schaden nehmen.“ Die solidarische Aktion stärkt die Zusammenarbeit von Eltern und Lehrkräften und schenkt den Kindern Lebenszeit ohne Touchscreen.

Artikel im The Guardian (3. Juni 2023)
‘Much easier to say no’: Irish town unites in smartphone ban for young children
Parents and schools across Greystones adopt voluntary ‘no-smartphone code’ in bid to curb peer pressure